Attischer rotfiguriger Kolonetten-Krater des Orpheus Malers

Kulturraum: Griechisch/attisch
Periode: 450-440 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 38,4 cm
Preis: 36.000 Euro
Ref: 2507
Provenienz: Aus englischer Sammlung 1970er und 1980er Jahre. Mit altem Sammlungsfoto.
Erhaltung: Bis auf die antike Lochung intakt.
Beschreibung: Prachtvoller, großer Kolonetten-Krater aus der attischen Werkstatt des Orpheus Malers. Die Malerei im rotfigurigen Stil zeigt auf der Hauptseite die Krönung eines knabenhaften Athleten durch die Göttin Nike im Gymnasium. Der kleine, unbekleidete Junge blickt zu einem weiteren unbekleideten Athleten, der älter und größer ist und ihn ebenfalls anblickt. Zwischen ihnen steht ein reifer und bärtiger Mann mit umgeworfenem Mantel und Stock. Er ist mit einem Lorbeerkranz bekrönt und blickt die Göttin Nike an, die gleichsam von rechts ins Bild schwebt. Nike trägt ein langes, fein gezeichnetes Kleid mit gesticktem Saum und üppigem Faltenwurf. Sie hat das rechte Bein vorangestellt und das linke nach hinten gestreckt. Ein Band hält ihren Haarknoten nach oben. Die Arme sind angehoben, um den kleinen Athleten zu bekrönen. Über den Personen Strigilis und Gewichte. Die emotionale Darstellung zeigt ein und denselben Athleten in drei Lebensphasen: den Knaben nach seinem ersten Sieg, den ausgewachsenen Mann, der zu einem erfolgreichen Athleten wurde und schließlich den vielfach dekorierten Sieger im gereiften Alter, der auf sich selbst als Knaben zurückblickt. Der Krater stellt also das Leben eines Athleten dar und war wohl die Grabvase dieses Mannes. Auf der Rückseite drei Manteljünglinge, zwei davon mit Bürgerstab und einer mit Haarband und Kapuze. Beide Bildszenen sind durch Säulen mit zwei Punktreihen gerahmt. Auf der Schulter Zungenmuster. Am Hals und oben am Rand jeweils ein fein gemaltes Knospenbogenfries („linked lotus buds“). Oben an den hervorstehenden Griffflächen Palmetten. Auf der Unterseite des Randes zweireihiges Punktdekor. Und über dem abgesetzten, profilierten Fuß umlaufendes Strahlendekor. Die Unterseite des Kraters wurde in der Antike gelocht, um das Gefäß zum Mischen von Wein und Wasser unbrauchbar zu machen und vor Grabraub zu bewahren.