Sumerische Keilschrift-Tafel mit Boten-Text („Messenger Text“)

Kulturraum: Sumerisch
Periode: Ur-III-Zeit, 2112-2004 v. Chr.
Material: Ton
Dimensionen: 10 cm x 6,4 cm
Preis: Verkauft
Ref: 6459
Provenienz: Aus der Sammlung des britischen Professors Geoffrey Wilson (1930-2015), erworben in den 1960er Jahren. Danach in einer Londoner Galerie. Zuletzt in der Sammlung Dr. D. G., erworben zwischen 1990 und 2019.
Erhaltung: Abgesehen von stellenweise leichter Versinterung intakt.
Beschreibung: Große sumerische Keilschrift-Tafel, die auf beiden Seiten dicht und sorgfältig beschrieben ist. Die Tafel, die auf einer Seite flach, auf der anderen konvex gewölbt ist, gehört zu den sogenannten „Messenger Texts“. Diese Texttafeln nennen die Namen von Boten, die zwischen Mesopotamien und dem Iran hin- und herreisten und listen konkret auf, welche Speisen und Getränke den Boten in den Stationen entlang des Weges auszuhändigen sind. Die Boten bekommen dabei ihrem Rang entsprechend eine gewisse Anzahl Liter Bier und Brote, Öle sowie Zwiebel. Ist der Bote von adeligem Rang und reist in diplomatischer Mission erhält er ein Vielfaches an Proviant von herkömmlichen Boten. Vergleiche zu den Botentexten die Sammlung im Kelsey Museum of Archaeology an der Universität von Michigan in den USA. Siehe dazu: Nicole Brisch „A Sumerian Messenger Text in the Kelsey Museum“, Volume 15, 2003. Die meisten dieser Keilschrift-Tafeln, wie auch unsere, stammen aus den Städten Girsu und Umma, beide im Süden des heutigen Irak und auf der Reiseroute nach Iran. Unsere Keilschrift-Tafel mit Botentext ist verhältnismäßig groß und listet zahlreiche Namen auf. Bisher unveröffentlicht.