Etrusko-korinthische Terrakotta-Figur einer Sirene

Kulturraum: Etruskisch
Periode: 6. Jahrhundert v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe: 9,4 cm, Länge: 9 cm
Preis: 4.800 Euro
Ref: 4234
Provenienz: Aus der Schweizer Privatsammlung Baron O. C. V. L. (1937-2022).
Erhaltung: Intakt mit schön erhaltener Malerei.
Beschreibung: Vollton-Statuette einer Sirene mit Frauenkopf und dem Körper eines Vogels. Das aus der Form gearbeitete Gesicht wird von rotbraunen Stirnlocken und langen seitlichen Haarsträhnen gleicher Farbe gerahmt. Der Körper ist kugelig und mit rotbraunem Punktdekor verziert. Hinten läuft er in horizontalen Schwanzfedern aus, die mit Streifen dekoriert sind. Die Figur steht auf leicht abgesetzten Beinen. Sirenen, die durch ihren Gesang die Seefahrer betörten, anlockten und schließlich töteten, treten in der griechischen Mythologie ab etwa 800 v. Chr. und in Darstellungen um 650 v. Chr. auf. Korinthische Figurenvasen in Form von Sirenen mit gepunkteten Körpern und abgesetzten Beinen sind ab 600 zu datieren. Sie dienten vielfach als Vasen im Grabkontext und wurden in die gesamte griechische Welt exportiert. In Etrurien nahm man sich des Themas an und imitierte die korinthischen Vorbilder. Allerdings dienten die Figuren hier nicht nur als Vasen, sondern wurden auch wie diese Statuette aus Vollton geformt. Sie hatten dann entweder apotropäische Funktion im Grabkontakt oder wurde als Votiv im Tempel aufgestellt. Vergleiche zu Sirenen aus Korinth: Wiliam R. Biers „Plastic Sirens from Corinth; An Addendum to Amyx“. In: Hesperia: The Journal of the American School of Classical Studies at Athens, Vol. 68, Nr. 1, 1999, S. 135-146. Ähnlich dekorierte Sirenen siehe im Boston Museum of Fine Arts mit den Inventarnummern 65.566 und 65.567. Gepunktete Vogelvasen aus Korinth siehe Metropolitan Museum in New York mit der Objektnummer 41.162.22 sowie Kunsthistorisches Museum Wien mit der Nummer IV 3567.