Kykladischer Marmor-Kandila
Kulturraum: Griechisch/Kykladen
Periode: Frühkykladisch, 3000-2800 v. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 8,9 cm
Preis: Reserviert
Ref: 2606
Provenienz: Bei Münzen und Medaillen Basel, Katalog 51, 1975, Nr. 9. Danach in deutschem Privatbesitz.
Erhaltung: Unrestauriert. Fuß und zwei Ösen antik bestoßen. Absplitterungen am Rand.
Beschreibung: Kleiner, aber besonders elegant geformter kykladischer Kandila aus Marmor. Der gestauchte, halbkugelförmige Korpus steht auf einem schlanken, konischen Fuß, der auf der Innenseite ringförmig konkav ausgeschnitten ist. Außen am Körper sind vier durchbohrte Rippen, über die das Gefäß aufgehängt werden konnte. Die Schulter ist horizontal und geht in den dünnwandigen, lichtdurchlassenden Hals über, der leicht nach innen geneigt ist. Vergleiche zum Typus dieser kleinen, eleganten Form der Kandila jenen im Metropolitan Museum of Art mit der Accession Number L.2022.38.91, der dem Kandila Sculptor B zugeschrieben ist. Die Bewohner der Kykladen verarbeiteten in der frühen Bronzezeit den weißen Marmor ihrer Inseln zu den bekannten Idolen und zu diesen Steinvasen, deren Figur einzigartig geblieben ist. Die genaue Funktion der „Kandilas“ (sie sind nach den hängenden Lampen in griechischen Kirchen benannt, an die sie erinnern sollen) ist bis heute ein Rätsel. Fest steht nur, dass ihre Herstellung einen enormen Arbeitsaufwand in Anspruch nahm. Der Marmorblock wurde nämlich nicht etwa mit Metallwerkzeugen, sondern mit Stein, Bein und Holzwerkzeugen ausgehöhlt.