Lebensgroßer Kalkstein-Reliefkopf einer Frau aus Palymra auf einem Holzsockel von Kichizô Inagaki
Kulturraum: Römisch/Palmyra
Periode: 3.-4. Jahrhundert n. Chr.
Material: Kalkstein
Dimensionen: Höhe 24,5 cm
Preis: 40.000 Euro
Ref: 6642
Provenienz: In Frankreich seit Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund der Sockelung. Französische Privatsammlung Charles Barbet (1890-1980). Danach in der Pariser Privatsammlung Nicole und Jean-Michel Thierry. Seitdem in Familienbesitz. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Unrestauriert
Beschreibung: Prachtvoller Kalkstein-Reliefkopf einer noblen Frau aus Palmyra. Sie trägt ein mehrfach gewickeltes und über der Stirn verknotetes Haarband, das einem Turban gleicht und ihr in der Mitte gescheiteltes, welliges Haar zusammenhält. Über den Hinterkopf hat sie zusätzlich einen Schleier gezogen. Ihr Gesicht hat einen starken, autoritären Ausdruck und soll die noble Abstammung der Frau verdeutlichen. Ihre großen Augen mit vertieften Pupillen blicken aus schweren Lidern hervor. Darüber sind dünne elegante Brauen graviert. Der Mund mit fein gewellter Oberlippe und dicker Unterlippe. Die Nase ist markant, lang und spitz zulaufend. Das ausgeprägte Kinn vervollständigt schließlich die edlen Züge. Auf einem alten Holzsockel des berühmten japanischen Künstlers Kichizô Inagaki (1876-1951), der hinten den Stempel des Meisters trägt. Inagaki revolutionierte in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts die Art der Holzsockelung, nachdem er 1906 nach Paris gekommen war. Er machte sich zunächst einen Namen mit dem Verkauf lackierter Tierskulpturen aus Holz. Immer mehr Antiquitätenhändler vertrauten ihm die Aufstellung ihrer archäologischen oder Tribal-Art-Objekte an. Während seiner regelmäßigen Arbeit für den Händler Joseph Brummer lernte Kichizô schließlich Auguste Rodin kennen, der von der Subtilität seiner Holzarbeiten fasziniert war. Der renommierte Kunsttischler schuf daraufhin Sockel, die perfekt zu den Skulpturen Rodins passten. Sein Talent liegt auch in der meisterhaften Holzbearbeitung, auf der er eine leichte Maserung in Weiß, Rot, Grün oder sogar Silber hinterlässt. Kichizô Inagaki war auch für seine Möbelkreationen bekannt und arbeitete insbesondere mit Architektin und Designerin Eileen Gray zusammen.