Marmor-Porträt des Kaisers Caracalla

Kulturraum: Römisch
Periode: 211-217 n. Chr.
Material: Marmor
Dimensionen: Höhe 14,7 cm
Preis: 28.000 Euro
Ref: 3738
Provenienz: Wiener Privatsammlung 19. Jahrhundert aufgrund der Sockelung auf einer antiken Büste aus rotem Marmor. Danach lange in Familienbesitz. Vor 1992 in der Galerie Schönbrunn in Wien. Dort erworben am 17. Februar 1992 vom ehemaligen Direktor der österreichischen Nationalbank Dr. Ewald Nowotny mit der Inventarnummer A0053. Mit Sammlungsblatt.
Erhaltung: Nase antik abgeschlagen, eine kleine Abreibung am Hinterkopf ist retuschiert. Sonst sehr schön erhalten. Der Kopf wurde im 19. Jahrhundert auf eine Büste aus rotem Marmor aufgesetzt und dafür an der Bruchstelle geglättet. Im Rahmen der Neusockelung wurde er professionell von der nicht passenden Büste abgenommen.
Beschreibung: Unterlebensgroßes, sehr hochwertig gearbeitetes Marmor-Porträt des Kaisers Caracalla. Der vollplastische Kopf mit runder Gesichtsform zeigt Caracalla typisch mit kurz geschnittenen Locken und einem welligen Stoppelbart. Damit hebt er sich von den Porträts seiner Vorgänger, die mit üppigem Haar und Vollbart dargestellt wurden, deutlich ab. Kennzeichnend sind auch die tiefen Stirnfalten, vor allem die vom Nasenansatz diagonal verlaufenden sowie die tiefen vertikalen Zornesfalten, die die Entschlossenheit des jungen Monarchen ausdrücken sollten. Die Augen sitzen besonders tief unter wulstigen Brauen. Sie blicken unter schweren Oberlidern hervor. Iris und Pupille sind eingraviert und verleihen dem Porträt einen besonders lebensechten Eindruck. Der Bart verläuft seitlich über die Wangen bis zum Halsansatz und endet jeweils am Kinn, das ein markantes Grübchen aufweist. Über der Oberlippe sitzt der Schnauzer mit tiefer Mittelfalte. Das dichte kurze Lockenhaar bedeckt den gesamten Kopf, die fein modellierten Ohren liegen frei. Vergleiche zu den Porträts den Caracalla, der mit nur 29 Jahren im Rahmen einer Verschwörung ermordet wurde, den Kopf im Metropolitan Museum of Art mit der Objektnummer 40.11.1a sowie im Museum of Fine Art Houston mit der Objektnummer 2007.1188. Gesockelt.