Bemaltes Architektur-Teil eines etruskischen Tempels mit schreitenden Bullen
Kulturraum: Etruskisch
Periode: 550-540 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: 24,4 cm x 50,1 cm
Preis: 12.000 Euro
Ref: 4231
Provenienz: Englische Privatsammlung, erworben von den 1960er bis in die 1980er Jahre. Danach versteigert bei Bertolami Fine Arts, Auktion 66 am 10. Juli 2019, Los 1. Danach wieder in einer englischen Sammlung.
Erhaltung: Farben stellenweise leicht verblichen, sonst intakt und von wunderbarer Qualität.
Beschreibung: Große Terrakotta-Verkleidung, die wohl einst eine Sima eines etruskischen Tempels schmückte, vielleicht in Caere. Die Oberseite mit abgerundetem Rand, von dem ausgehend konkave Zungen ausgehen, die abwechselnd rot, schwarz und ocker ausgemalt sind. Eine horizontale Rippe trennt das plastische Dekor von der eigentlichen Bildfläche, die zwei nach links schreitende Bullen zeigt. Beide Tiere haben kräftige, in Rot gehaltene Körper, leicht gesenkte Köpfe mit nach vorne gerichteten, schwarzen Hörnern und weißen Mähnen um den Hals. Hinten steht jeweils der lange Schweif ab. Die Umrandung der Körper und Körper-Segmente ist mit dicken schwarzen Linien markiert. Zwei Lochungen dienten zur Befestigung der Verkleidung an der Sima, also dem Rand eines Tempeldaches. Vergleiche zum Typus die sehr ähnliche Terrakotta-Verkleidung mit einer Streitwagenprozession vom Tempeldach des Vigna Marini-Vitalini Heiligtums in Caere, heute in der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen mit der Inventarnummer HIN 29-30. Vergleiche auch zur Dekoration der etruskischen Tempeldächer: Nancy A. Winter „Traders and Refugees: Contributions to Etruscan Architecture“, in: Etruscan Studies 2017, S. 123-151. Auf großer Holzplatte zum Aufstellen gesockelt.