Großer korinthischer Aryballos des Malers der Münchner Sirenen

Kulturraum: Griechisch/korinthisch
Periode: 570-550 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 13 cm
Preis: 9.000 Euro
Ref: 2653
Provenienz: Aus der bekannten französischen Sammlung von Pierre und Claude Vérité, erworben in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Versteigert bei Christie’s Paris am 20. Dezember 2011, Los 115. Danach in einer Pariser Sammlung. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Abgesehen von minimalen Bestoßungen intakt.
Beschreibung: Großer korinthischer Aryballos mit schwarzfiguriger Malerei, die als zentrales Motiv ein beeindruckendes Porträt eines Hopliten nach rechts zeigt. Er trägt einen korinthischen Helm mit hohem rotem Helmbusch. Der Krieger wird von zwei Gänsen flankiert, die ihm ihre Köpfe zuwenden. Auf der Rückseite ist eine Inschrift mit griechischen Buchstaben in Rot, die als Dipinto zu deuten ist. Da die Inschrift in die Bildfläche einer Gans hineinreicht, wurde sie nach der Herstellung des Aryballos aufgetragen, wahrscheinlich, um diesen anzupreisen oder als Trophäe in einem Wettbewerb zu kennzeichnen. Die Schulter ist mit umlaufendem Zungendekor verziert, am Boden sind konzentrische Kreise aufgemalt. Das Gefäß selbst hat einen kugeligen Körper und steht auf einer durch eine Profilierung abgesetzten, runden Standfläche. Der Ausguss hat einen breiten, fast horizontalen Rand, der Bandhenkel ist kurz und endet auf der Schulter. Die Malerei ist dem Maler der Münchner Sirenen zugewiesen, der in spätkorinthischer Zeit aktiv war. Vergleiche einen weiteren Aryballos aus seiner Hand in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden mit der Inventarnummer Dr. 085. Ein weiterer, sehr ähnlicher Aryballos befand sich in den Staatlichen Antikensammlungen in München mit der Inventarnummer SH320 und gilt heute als Kriegsverlust. Das Stück ist publiziert in: J. Sieveking, R. Hackel (Hrsg.) „Die Königliche Vasensammlung zu München“. I. Band: „Die älteren nichtattischen Vasen“, München 1912, Seite 25, Nr. 320 mit Taf. 9.