Groteske Bronze-Maske eines Komödianten

Kulturraum: Römisch
Periode: 1. Jahrhundert n. Chr.
Material: Bronze
Dimensionen: Höhe 5,5 cm
Preis: 4.000 Euro
Ref: 3752
Provenienz: Aus einer Schweizer Familiensammlung, erworben vor dem 20. Juni 2010 in Frankreich. Seitdem in Familienbesitz. Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Intakt mit herrlicher Cuprit-Patina.
Beschreibung: Besonders ausdrucksstarke und detailreich gearbeitete, schwere Bronze-Theatermaske mit den grotesken Zügen eines Komödianten. Die tief gelochten Augen waren mit Schmucksteinen eingelegt. Das Haar, das in Korkenzieherlocken seitlich herabfällt, wird von einem floralen Haarband zusammengehalten. Diese Art von Maske, mit zurückgerolltem Haar, aufgeblähten Nasenlöchern und einem weit geöffneten, grimassenhaften Mund mit Schnurrbart über einem schaufelförmigen Bart, war charakteristisch für die Rolle des führenden Sklaven in der Neuen Komödie. Der Sklave und seine List waren für die Römer eine beliebte Rolle im Theater. Eine typische Umkehrung der sozialen Hierarchie, die auf der Bühne zwischen dem Sklaven und seinem Herrn entstand, trat ein, wenn Liebe oder Lust den Herrn seines Verstandes und seines Geldes beraubt hatten und ihn zwangen, sich an seinen findigen Sklaven um Hilfe zu wenden. Die dramatischen Aufführungen konnten vulgär und anstößig sein, und waren nicht zuletzt deshalb beim einfachen Volk äußerst beliebt. Dieses Stück, wahrscheinlich einst ein dekoratives Element auf einem Möbel oder einer Kanne, zeigt die Popularität und Bedeutung des Theaters für die Römer auch im Alltag. Vergleiche zum Typus Christie’s-Auktion London vom 16. Dezember 2020, Los 46. Ein Thymiaterion in der Form eines Komödianten siehe Objekt Nr. 87.AC.143.1 im J. Paul-Getty-Museum, Malibu. Gesockelt.