Paläolithisches Knochenfragment mit der Darstellung eines Bären
Kulturraum: Südwestfrankreich
Periode: Magdalénien, 14000-12000 v. Chr.
Material: Knochen
Dimensionen: Länge 8,7 cm
Preis: Reserviert
Ref: 5277
Provenienz: Aus der Sammlung des französischen Unternehmers und Prähistorikers Claude Douce (geboren 1937). Mit französischem Antikenpass.
Erhaltung: Ein winziges Stück außerhalb der Bildfläche in der oberen rechten Ecke wieder angesetzt.
Beschreibung: Bedeutendes Knochenfragment mit der Darstellung eines eingeritzten Bären aus der Grotte von Gourdan-Polignan im Département Haute-Garonne in Südwestfrankreich. Das nach links ausgerichtete Tier hat einen großen Kopf mit mandelförmigen Augen, das Maul ist geschlossen. Der kräftige Rücken ist von einer ausgeprägten Fellzeichnung charakterisiert. Der Bär wendet sich etwas zu, das nicht mehr genau erkennbar ist. Die Darstellung erinnert jedoch sehr an den Braunbärenkopf in Verbindung mit menschlichen (männlichen und weiblichen) Geschlechtsteilen aus La Madeleine, heute in der Sammlung von St. Germain. Sie zeigt einen Penis aus einer Vulva kommend, der sich einem Bärenkopf nähert. Vergleiche dazu die Abzeichnung in: Othenio Abel und Wilhelm Koppers „Eiszeitliche Bärendarstellungen und Bärenkulte in Paläobiologischer und prähistorisch-ethnologischer Beleuchtung“, 1. Teil, Wien 1933, „Darstellungen des Höhlenbären durch den paläolithischen Menschen“, Fig. 7, S. 32. Abel vermutet hier, dass „der Paläolithiker eine erotisch-religiöse Vorstellung mit dem Bären verknüpft haben muss“. Auf der Innenseite des Röhrenknochens zwei alte Sammlungsnummern.