Publizierte Sitzstatue eines Coqueros der Capulí-Kultur
Kulturraum: Capulí-Kultur/Südkolumbien
Periode: 850-1500 n. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 19,3 cm
Preis: 2.800 Euro
Ref: 11089
Provenienz: Österreichische Privatsammlung Prof. Josef Mairitsch (1938-1994) mit der Inventarnummer M 60. Erworben zwischen 1960 und Anfang der 1980er Jahre. Seitdem in Familienbesitz. Mit Kopien der Katalogseite und Inventarliste.
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Wunderbar erhaltene, hohl gearbeitete Sitzstatue eines Coqueros, den man so nennt, weil er Cocablätter kaut. Dargestellt ist wohl ein Schamane, der einer Begräbniszeremonie beiwohnt. Der Mann sitzt mit Krümmung am Rücken auf einem Hocker. Sein flacher runder Kopf hat hervorquellende Augen, eine große Nase und seitlich kleine Ohren. Der Mund mit dicken Lippen ist zum Kauen der Cocapflanze leicht geöffnet, seine linke Wange ausgebeult. Der Kopf hat oben eine tiefe Lochung und zeigt an, dass die Statuette als Vase diente. Der Mann hat seine Arme seitlich an die Knie gelegt. Seine dünnen langen Beine entwachsen direkt aus dem Bauch, die Füße mit kurzen Zehen ruhen auf der rechteckigen Plinthe. Bis auf eine um seine rechte Schulter gebundene Schärpe und einen Gurt um den Bauch ist er unbekleidet. Coquero-Statuetten sind typisch für die Capulí-Kultur. Sie wurden von Schamanen, die in Ihnen spezielle Wirkstoffe aufbewahrten, bei Kulthandlungen – etwa im Bestattungsritus – verwendet. Vergleiche zum Typus Armand J. Labbé „Colombia Antes De Colón“, Bogota 1988, S. 195, Lámina XXXVI, XXXVII und XXXVIII. Unsere Statuette ist publiziert in: Josef Mairitsch „Columbus am Wörthersee. Amerika vor Columbus.“ Katalog zur Sonderausstellung der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt vom 1. Juni bis 31. Oktober 1992, S. 95, Nr. 15.07.