Faliskischer Kantharos mit Widderköpfen

Kulturraum: Faliskisch
Periode: um 650 v. Chr.
Material: Terrakotta
Dimensionen: Höhe 10,6 cm
Preis: Verkauft
Ref: 4188
Provenienz: Niederländischer Privatbesitz, erworben zwischen 1965 und 1990. Seitdem in Familienbesitz. Mit alter Sammlungsfotografie aus dem Jahr 1977 und einer Bestätigung der Erben.
Erhaltung: Ein Widderkopf wieder angesetzt, ein kleiner antiker Spannungsriss an einem Henkel, sonst wunderbar erhalten.
Beschreibung: Aufwendig gearbeiteter Terrakotta-Kantharos aus dem Land der Falisker, die Zeitgenossen der Etrusker waren und südöstlich von diesen rund um das heutige Civita Castellana in Latium siedelten. Das Gefäß aus rötlich-braunem Ton zählt zur Impasto-Ware und sollte mit seinem Glanz Metall imitieren. Der dünnwandige Korpus schwingt unten in sechs großen Rippen aus. In der Höhe dieser Rippen setzen auch die beiden vertikalen Henkel an. Diese sind durchbrochen gearbeitet und laufen oben in plastischen Widderköpfen aus, die sich über den Rand beugen. Das gesamte Gefäß ist mit Ritz- und Punzdekor verziert. Die Stempelungen waren mit weißem Kalk gefüllt, Reste sind besonders auf einer Seite des Gefäßes noch erhalten. Der Boden ist leicht nach innen gewölbt. Der Kantharos ist ein meisterhaftes Beispiel für die faliskische Keramik aus der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr, die nicht nur Metall imitieren wollte, sondern am Ausguss oder Henkel häufig plastisch verziert war. Vergleiche weitere Beispiele in: „Die Etrusker. Von Villanova bis Rom.“, Florian S. Knauß und Jörg Gebauer (Hrsg.), München 2015, Seite 96 ff.