Anthropomorphes Amulett aus Walross-Elfenbein der Punuk oder Thule

Kulturraum: Beringstraßen-Kultur
Periode: 1000-1200 n. Chr.
Material: Walross-Elfenbein
Dimensionen: Höhe 3 cm
Preis: 900 Euro
Ref: 5235
Provenienz: Aus der französischen Sammlung des bekannten Kunsthändlers Jean-Philippe Mariaud de Serres (1944-2007).
Erhaltung: Intakt
Beschreibung: Seltenes und detailreich gearbeitetes Amulett aus Walross-Elfenbein, das einen nackten Mann mit rundem Bauch zeigt. Die Figur mit großem Kopf mit anliegenden, dicken Haarsträhnen und tief gelochten Augen, die wohl einst Einlagen trugen. Die Arme sind seitlich abgewinkelt, die Hände liegen am üppigen Wamst auf. Die kurzen Beine mit breiten Oberschenkeln sind gespreizt, dazwischen das männliche Geschlecht. Finger und Zehen sind durch je eine Gravur angedeutet. Auf der Rückseite sind Gesäß, Schulterblätter und Wirbelsäule graviert. Die Figur ist horizontal durch die Schulter gelocht und konnte so als Amulett getragen werden. Wohl mit apotropäischer Bedeutung. Das seltene Amulett gehört zur Kultur der Punuk oder Thule, die der alten Beringstraßen-Kultur angehören, die vor allem auf der Sankt-Lorenz-Insel zahlreiche bedeutende archäologische Stätten hinterließ. Die Sankt-Lorenz-Insel liegt am Wanderweg von Walrossen, Walen, Robben und unzähligen Vogelarten und bot schon in der Antike lebenserhaltende Ressourcen inmitten einer ansonsten rauen arktischen Umwelt. Vergleiche zum Typus die Figur aus der Amy und Elliott Lawrence-Sammlung, versteigert bei Sotheby’s New York am 24. Mai 2022, Los 21. Gesockelt.